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Wenn eine Analyse über den Zustand und die Beziehung der Gläubigen zueinander erstellt würde, so gäbe es auf allen Ebenen großes Erstaunen. Einerseits könnte es ein dankbares Erstaunen hervorrufen, so viel frohmachende echte Gemeinsamkeit bezeugt zu bekommen. Andererseits würde viel haarsträubende Uneinigkeit bis hin zur gegenseitigen Ablehnung schockierend wirken. Dabei ist die Bitte Jesu nach Joh 17 klar formuliert: Eins-Sein in der gleichen Qualität wie er mit dem Vater. Diese Qualität kann kein Mensch erreichen, wenngleich er Beziehungen von Mensch zu Mensch aufzubauen in der Lage ist. Daher ist es unumgänglich, der Lebensqualität Jesu Raum zu geben im Miteinander der Gläubigen.
Oekumene riecht mir zu sehr nach Ausgleich und Kompromiss. Auch habe ich oft die Sorge, dass unter Einheit so unendlich viel verstanden, aber zu wenig von Gott erwartet wird. So wie jeder Mensch im natürlichen Sinn vom anderen unterscheidbar ist, so könnte man sich das Wunder vorstellen, bei dem Grenzen bleiben, wobei aber deren trennende Funktion ein Ende hat und dafür sich zur Verbindungslinie wandelt. Hier bezeugt uns auch die Heilige Schrift die Mitte solchen Wunders: (Joh 11,51-52) Jesus sollte sterben für das Volk; und nicht für das Volk allein, sondern dass er auch die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zusammen brächte.