Dein Blut komme über dein altes Bundesvolk und das Land seines Erbes

In einer Serie geben wir vor allem Gedanken von Luitpold Schatz zum Einheitsgebet (siehe letzte Seite) weiter. Darin nehmen Aussagen über die Reichweite des erlösenden Blutes Jesu einen breiten Raum ein. Nachdem in der letzten Ausgabe „über alle Menschen, an allen Orten, in allen Ständen, mit allen ihren Anliegen” bedacht wurde, geht es diesmal um den speziellen Blick auf das jüdische Volk. Auch das heiß umstrittene Land kommt dabei in den Blick.

Dein Blut komme über dein altes Bundesvolk

Es ist nicht eigenartig, das Alte Bundesvolk eigens zu erwähnen, obwohl es zu allen Menschen gehört. Aber so wie wir Christen innerhalb aller Menschen eine eigene Gruppe darstellen, muss auch das Alte Bun­des­volk als eigene Gruppe wahrgenommen werden. Dabei entstanden beide nicht aufgrund menschlicher Absonde­rungsabsicht, sondern aufgrund göttlicher Beru­fung und Beauftragung. Die lagen einst am An­fang der Anfän­ge auf allen Menschen. Die Abson­derung des Men­schen von Gott, (um selbst göttlich zu werden), ver­mies­te grund­sätzlich die gedachte Zukunft­. Andererseits hat sich Gottes Wille mit dem Menschen nicht von ihm verabschiedet, sondern im Gegenteil einen Heilsplan in Kraft gesetzt.

Die Geschichte der Christenheit hat solche göttlichen Absichten mit dem Volk Israel leider vielfach ignoriert und sich distanziert. Sie glaubte aufgrund jüdischer Ableh­nung Jesu als Messias, Feindschaft aufbauen zu müs­sen. Statt Judenhass wäre die Zuwendung der Christen zum heute fast isolierten Judentum Gebot der Stunde und daher der Wunsch um Verwirklichung dessen Kreuzigungsschwurs nötig: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder.

Ohne Frage hat sich der Staat Israel säkularisiert und damit auch die verpflichtende Verbindung mit der ursprünglichen göttlichen Sendung vernachlässigt. Umso dringender wäre das geistliche Engagement der Christenheit für Israel. Dies in der gebotenen Ausgewo­genheit zu realisieren, heißt nicht, einem philo­semi­tischen Taumel zu verfallen.

Die Christenmenschen Deutschlands stehen nach wie vor erschüttert vor der grausamen Geschichte des faschistischen Judenhasses. Solches verpflichtet uns, sehr wachsam zu bleiben, damit nicht noch mehr Unrecht geschieht. Darüber hinaus ist zu hoffen, dass sich die Weltkirche des Alten Bundesvolkes nicht nur erinnert, sondern ihre Verbundenheit mit der Geschich­te Israels zu pflegen beginnt.

Eines bleibt ewig wahr: Ohne Israel keine Kirche. 

Dankbarkeit und Liebe zum Alten Bundesvolk mögen mit unserem ausdrücklichen Beten hinfließen zu unse­ren Brüdern und Schwestern in Israel und immer noch zerstreut in aller Welt. Der Segen Aarons verbinde sich mit Jesu Blut zum Wohl und Heil für alle Welt.

Dein Blut komme über dein altes Bundesvolk und das Land seines Erbes

Kein Mensch lebt im luftleeren Raum, sondern er steht in einer besonderen Beziehung zur Erde; also zu einem Stück Boden in einem Land. Allerdings spricht man kaum mehr vom Vaterland. Die Welt der Technik und der Wirtschaft hat längst die Ländergrenzen übersprungen und will den Weltbürger schaffen. In diesen Prozess lässt sich das Land Israel allerdings nicht einbeziehen. Eine göttliche Bestimmung liegt nicht nur über dem alten Bundesvolk, sondern auch über dem kleinen Landstreifen am Ostrand des Mittelmeers. 

Es dürfte wohl das 11. Jahrhundert v. Chr. gewesen sein, wo lang nach der Ankunft Abrahams in Ägypten eine erste Verheißung der Landzuweisung mittels des Mose stattfand. Es ist in 2Mos 3,16-17: „Der Herr, eurer Väter Gott, ist mir erschienen; der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch heimgesucht, und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist, und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, darin Milch und Honig fließt.“

Israel wird [heute] des Landraubes bezichtigt und daher rühren die Hasstiraden bis hin zur Forderung der Vertreibung. Wir Zeitzeugen der gegenseitigen Völkerumsiedlungen kommen letztlich mittels historischer Rechtsüberlegungen auch nicht zum Ende. Die Frage, wem wann welches Land eigentlich gehörte und das dann für heute gültig zu erklären, führt zu keinem Ergebnis.

Ein Friedensschluss unter Verzicht und Zugeständnissen wäre immer der rechte Ausweg. Wenn wir aber das Blut Jesu über das Land Israels anrufen, so findet mit Sicherheit keine politische Einseitigkeit statt, weil nicht die Staatsgrenze dieses Land kennzeichnet, sondern das ganze Palästina, auf dem heute all die anderen Volksgruppen, wie Jordanier, Libanesen, Syrer und Türken, Teile bewohnen. So wird der für die Welt gekommene und wiederkommende Christus für sie alle des Rätsels Lösung wissen und verwirklichen. Darum: Dein Blut komme über dein altes Bundesvolk und das Land seines Erbes (also nicht nur über das jetzige Israel).

So wird der für die Welt gekommene und wiederkommende Christus für sie alle des Rätsels Lösung wissen und verwirklichen. Darum: Dein Blut komme über dein altes Bundesvolk und das Land seines Erbes (also nicht nur über das jetzige Israel).


Autor

Luitpold Schatz
Luitpold Schatz (1925-2014)

Vereinigung vom gemeinsamen Leben

  • Vereinigung vom gemeinsamen Leben im Ökumenischen Christusdienst

    Die Vereinigung vom gemeinsamen Leben im Ökumenischen Christusdienst ….

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Einheitsgebet

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Luitpold Schatz


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