Das nachfolgende Bußgebet möge eine Anregung und Hilfe sein zu einem umfassenden Gebetsdienst im Sinne des Oekumenischen Christusdienstes. Vor Gott stehen und sich beugen, um so die Last und Schuld des ganzen Gottesvolkes durch alle Zeiten hindurch Ihm zu bringen, hat seinen Ursprung bereits im Alten Bund. Die Propheten Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel stellten sich wie Mose in den Riss. Die Beter der Psalmen gaben der Not der Menschen unter Schmerzen, leise und laut, eine Sprache in der Hoffnung auf Gottes Antwort. Die vielen Gotteszeugen unserer Tage tragen das „Herr, erbarme dich“, den Kyrieruf der Christenheit, bis an die Enden der Erde. Und der Schrei Jesu am Kreuz „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, erschüttert und öffnet still, verborgen und unbekannt die Herzen zu einem beständigen, bußfertigen Gebetsdienst – dies angesichts wachsender Gottesferne unserer Tage, gar völliger Abkehr von Ihm und seiner Liebe zu allen Menschen und angesichts der Zerstörung der ganzen Schöpfung:

Barmherziger, heiliger, dreieiniger Gott, du Vater, Sohn und Heiliger Geist: Dein Reich ist ewig, und du regierst alle Zeit.
Wir stehen vor dir und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Herr, du hast uns ins Leben gerufen. Du trägst und erhältst deine Schöpfung, alle Menschen und deine ganze Kirche mit großer Geduld. Du rufst dein Volk zum Dienst, du sendest uns aus, die Ehre deines heiligen Namens in Wort und Leben zu bezeugen.

Wir stehen vor dir und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Herr, du hast uns ins Leben gerufen. Du trägst und erhältst deine Schöpfung, alle Menschen und deine ganze Kirche mit großer Geduld. Du rufst dein Volk zum Dienst, du sendest uns aus, die Ehre deines heiligen Namens in Wort und Leben zu bezeugen.

Du willst, daß wir deine Barmherzigkeit und deine Lebensordnungen verkünden. Du willst, daß wir einander höher achten als uns selbst, und daß wir in der Einheit mit dir und miteinander freudig leben.

Herr, wir aber müssen bekennen, daß wir nicht fähig sind, deinen Willen zu tun. Wie irrende Schafe haben wir deine Wege verlassen. Wir sind den Bedürfnissen, Plänen und Begierden unseres eigenen Herzens gefolgt. Wir haben deine Wahrheit und deinen Willen mit dem Verstand aufgenommen, aber wir haben dir doch nicht gehorcht. Auch die Sünden vergangener Zeitalter und früherer Generationen liegen schwer auf uns.

Wir bekennen, Herr: Wir und unsere Väter, Brüder und Schwestern, sind schuldig geworden an dir und aneinander. Um unserer und deines ganzen Volkes Sünde willen ist die Einheit deiner Kirche geschwächt und oft sogar zerstört. Dein Geist ist gedämpft, und die brüderliche Liebe ist erkaltet. Wir haben die lebendige Hoffnung der nahen Zukunft deines Sohnes Jesus Christus sinken lassen.

Wir haben uns in dieser Welt und Zeit eingerichtet und unseren Erfolg, unsere Ehre und Zufriedenheit gesucht. Deshalb ist kein Friede, und die Erde wird mit Streit und Krieg überzogen. Viele Ordnungen der Natur sind gestört, und die Menschen stehen ratlos vor vielen Fragen der Gegenwart und der Zukunft. Doch du hast mit dem Blut deines Sohnes die Welt erlöst und ihr das Heil zugesagt. Wir bitten dich, heiliger Gott, um Jesu Christi willen durch den Heiligen Geist, unseren Fürsprecher:

Verbirg dein Angesicht vor unseren Sünden und tilge alle unsere Schuld. Schaffe in uns reine Herzen und gib uns deinen beständigen Geist. Verwirf uns nicht und entziehe deiner Kirche nicht den Heiligen Geist. Erfreue uns mit deiner Gegenwart und Hilfe und rüste uns aus mit einem gehorsamen Geist. Laß die Zeichen deines Reiches erfahrbar werden zum Zeugnis für alle Geschöpfe. Das erbitten wir um deiner Liebe und Treue willen.

Amen