[perfect_quotes id=“3118″]

 
Das Einheitsgebet lenkt unseren Dank auf die Zentralwirklichkeit des göttlichen Heils. Natürlich darf der Gläubige die einzelnen Anliegen des Lebens vor Gott bringen. Ich habe im Verlauf meiner Nachfolge nach geraumer Zeit gemerkt, wie alle Gotteshilfen Folgen der Welterlösung sind. Damit wird im Glaubensleben eine scheinbare Schwierigkeit auftauchen, weil das Zeugnis der Heiligen Schrift fast wie einschränkend eine Bedingung zur Erlösung formuliert, etwa in Joh 3,16: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Hier wird die Erlösung aufgrund des Glaubens Einzelner verheißen. An anderen Stellen kommen noch weitere „Bedingungen“ hinzu, wie etwa die Taufe. Nun schließt hier das Eine das Andere nicht aus – im Gegenteil. Ohne die Welterlösung gäbe es keine Bekehrungen und keine Sündenvergebung und kein ewiges Leben. Diese Welterlösung passiert nicht am jüngsten Tag, sondern ist eine Tatsache durch Jesus Christus und seine Lebenshingabe.

Natürlich steht die Vollendung noch aus. Immerhin sind die Gläubigen ein Zeugnis und sogar eine Vorwegnahme für die generelle Neuwerdung aller Dinge. In Joh 3,17f lassen sich solche Zusammenhänge entdecken: Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn selig werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet… Oder 1Joh 4,14: Wir haben geschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn geschickt hat als Retter der Welt. Mit Welt ist weit mehr gemeint denn unsere kleine Erde. Es ist der Kosmos gemeint mit seinen abertausend Lichtjahren wie auch die Nano-Welt mit ihren nicht mehr wahrnehmbaren Mikro-Unendlichkeiten. (15)

Diese Dimensionen waren ebenso vom Wahn der Gottgleichheit vergiftet und daher der Erlösung bedürftig. Der Tod lauert nicht nur im Menschenherzen, sondern auch in den Tiefen des Universums. Inzwischen entdeckten die Wissenschaftler reichliche Todesprozesse, wie das Sterben von Sternen oder ungeheuere Explosionen oder Strahlungsgifte.

Was aber ist davon zu denken? Woher rührt die außerirdische Vergänglichkeit und daher Neuschöpfung? Sollte alles mit dem menschlichen Sündenfall zu tun haben? Wie schon erwähnt, müssen in der uns nicht zugänglichen himmlischen Sphäre ebensolche teuflischen Prozesse stattgefunden haben wie beim Sündenfall des Menschen. Dafür steht die Vorgeschichte des Satans – zwar nicht eindeutig biblisch einsichtig, aber doch in Andeutungen erkennbar. Satan, ehemals der Engelfürst Luzifer (Lichtträger) hat nicht nur den Sündenfall des Menschen inszeniert, sondern wollte selbst Gott gleich sein. (16)

ANMERKUNGEN

[yellow_box]

(15) 

Der Verfasser des Einheitsgebets lenkt die Beter weg von den Erlösungsfolgen hin zur Erlösung selbst.

Es macht schon etwas traurig, festzustellen, wie sich die Christenheit bei Erlösung mit dem Heil der Seelen begnügt. Nun kann dies damit zusammenhängen, dass die Menschheit die Natur und das Weltall noch in Ordnung wähnt. Allenfalls erklärt man deren Beschädigungen mit mangelnder Umsicht des Menschen. Wenn das auch stimmt, so kann nicht übersehen werden, dass das Universum zwar seine Gesetze und Ordnungen hat, aber doch zur gefallenen Schöpfung gehört. Die Astrophysiker bestätigen unvorstellbare Katastrophen im Weltall, die unserem Denken nicht mehr zugängig sind. Also muss die Erlösung auch da greifen. Und in der Tat gibt es nach biblischem Zeugnis mächtige Wieder-herstellungsaktionen. Demgemäss entsteht die von Gott verheissene neue Welt durch radikale Veränderungen. Dafür gibt es genügend biblische Hinweise. Das Buch der Offenbarung zitiert Johannes mit einer umwälzenden Zukunftsschau.

So ist im Kapitel 21,1 zu lesen: Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der vorige Himmel und die vorige Erde gehen dahin.

Solche Wahrnehmungen der biblischen Botschaft sind nötig, um die globale totale Erneuerungsabsicht Gottes ins Heil einzubeziehen.

Bei Matthäus steht, dass die Sterne vom Himmel fallen werden. Und schon Jes prophezeit, dass der Himmel zusammengerollt wird wie ein Buch. Die Sonne wird schwarz werden wie ein härener Sack (Offb).

Wer sich für eine Stelle bei Petrus interessiert, dem sei hiermit 2Petr 3,11-13 niedergeschrieben: So nun das alles soll zergehen, wie sollt ihr denn geschickt sein mit heiligem Wandel und gottseligem Wesen, dass ihr wartet und eilet zu der Zukunft des Tages des Herrn, an welchem der Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheissung, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Die Heilige Schrift signalisiert nicht nur Vernichtung, was an mehreren Stellen zum Ausdruck kommt: Aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes (Jes 52) oder: Seid fröhlich ihr Himmel und die in ihnen zelten (Offb 12). Teilhaber an der Welterlösung darf ein Christ sein. Auf Golgatha hat der endzeitliche Umbruch allen Daseins angefangen und ist nicht mehr umkehrbar.

[/yellow_box]

[yellow_box]

(16)

Wenngleich keine biblische Beweisführung vorhanden, so hat sich doch aufgrund gewisser apokrypher Hinweise die ungeklärte Herkunft des Teufels und seine Gegnerschaft zu Gott in Ahnungen niedergeschlagen. So sollen in Äthiopien zwei Bücher Henoch entstanden sein, wonach einer der Engelfürsten, genannt Luzifer (Lichtträger) oder auch Satanel, Gott den Gehorsam verweigerte. Diese Verweigerung entstand, als Gott nach der Erschaffung des Menschen diesen den Engelfürsten vorstellte mit der Aufforderung, sie mögen sich vor dem neuen Geschöpf verneigen. Hierher gehört die Stelle 1Kor 6,3: Wisst ihr nicht, dass wir über die Engel richten werden? Mit diesem WIR sind die Gläubigen gemeint.

Luzifer stellte sich quer mit der Begründung, der Mensch habe sich vor den Engeln als den Erstlingsgeschöpfen zu beugen: Wie kann ein Sohn des Feuers sich neigen vor einem Sohn des Lehms?

Darufhin geschah der Niederwurf Luzifers (Engelsturz). Nach einer Legende schlossen sich ein Drittel der Engel dem Luzifer an.

Andere Versionen sprechen von dem Anspruch Luzifers auf die Gottgleichheit. Hier scheint bereits die teuflische Versuchungsgeschichte bei Adam und Eva durch.

Sehr interessant ist Jes 14,12-15: Deine Pracht ist hinunter zur Hölle gefahren samt dem Klange deiner Harfen. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! Gedachtest du doch in deinem Herzen: „Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen. Ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung in der fernsten Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten“.

Ja zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube!

Wenngleich hier Babel angesprochen wird, steht die Existenz des Satans und seiner Geschichte Pate.

[/yellow_box]