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Beim Meditieren des Einheitsgebets werden uns ganz klar die Qualitäten der erbetenen Vereinigung nahe gebracht. Zunächst fällt nach aller betrachteten Vielfalt auf, dass die Zahl Eins unübersehbar ist. Zunächst dünkt es als ein unauflöslicher Widerspruch. Wohl bemerkt geht es um die Qualität Gottes selbst.

In einem alten Glaubensbekenntnis (Athanasianum) wird stereotyp ausgesagt, dass wir nicht drei Götter glauben, sondern es ist ein Gott. Mit den menschlichen Maßstäben lässt sich solche Unauflöslichkeit nicht auflösen. Ich sehe nur eine einzige Möglichkeit des Verstehens, und die bezieht sich auf die Liebe Gottes. Allein schon im zwischenmenschlichen Bereich hat die Liebe trotz ihrer einzigen Qualität unendliche Entfaltungsmöglichkeiten – wie ja überhaupt der Mensch selbst auch. Erst recht die göttliche Liebe! Hier empfiehlt sich, das vierte Kapitel des 1. Johannesbriefs zu meditieren und natürlich immer wieder das Hohepriesterliche Gebet Jesu. Gerade darin wird deutlich, dass der Eine Gott Liebe ist, die auch wieder Eine und doch zugleich umfassend ist. Die Schöpferliebe ist keine andere denn die Erlöserliebe oder die Vollenderliebe.