Diese Bitte auszusprechen, führt uns auf einen Weg der Hoffnung. Der Heilige Geist will uns zusammenschließen, gemeinsam zum Dienst befähigen und so die Sendung Jesu fortsetzen, durch die Zeiten hindurch. Pfarrer Klaus Heß malt uns dieses hoffnungsvolle Wirken des Heiligen Geistes vor Augen.

Ist er nicht der Geist der Sammlung? Wir sehen sein vorlaufendes Walten an den Hundertzwanzig, die von Himmelfahrt bis Pfingsten im Harren einmütig beieinander sind. Es heißt in der Pfingstgeschichte wörtlich: Sie waren alle beieinander „auf dasselbe hin“, nämlich auf das Pneuma hin, den Geist. Und wie mächtig am Werk ist dann sein Sammeln unter den Männern und Frauen – nach innen: „Sie wurden alle voll des Heiligen Geistes“ – und nach außen: „Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen“. Als dann nach der Botschaft des Petrus die großen Scharen sich taufen ließen, „etwa dreitausend Seelen“, da wurden sie hinzugetan, in die eine große Sammlung hinein, in die Kirche des Herrn. Und wieder heißt es am Schluss des Berichts: „Der Herr aber tat täglich hinzu zu der Gemeinde, die gerettet wurden“ – wörtlich: „zu demselben hin“, und wieder müssen wir an das Pneuma denken, den Heiligen Geist.

Ist er nicht der Geist des Dienstes? Da bricht der Gebetsdienst auf: Sie reden die großen Taten Gottes. Das ist lobpreisendes, anbetendes Reden. Da sind sie eingeordnet in den großen Huldigungsdienst aller himmlischen Chöre. Und am Ende der Geschichte ist davon die Rede, dass sie täglich im Tempel sind: Und „sie lobten Gott mit freudigen und einfältigen Herzen“. Aber nicht nur Gebetsdienst, sondern auch Bruderdienst vollzieht sich in tiefster Weise. Was ist anderes zu verstehen, wenn es heißt, dass sie alle, die Gläubigen, beieinander waren und alle Dinge gemeinsam hielten? „Ihre Güter und Habe verkauften sie und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.“ Und im weiteren Verlauf sehen wir die Apostel dienen, Hände auflegen, die tägliche Handreichung versehen. Wir hören, wie dann sieben Männer erwählt werden, um gerade diese Diakonie weiterzuüben. Und Bruderdienst weitet sich zum Zeugendienst des Lebens und des Wortes. – Und das führt uns zum letzten Punkt:

Komm Heiliger Geist – sammle uns, sende uns, rüste uns aus zum heiligen Dienst!

Klaus Heß

Ist er nicht der Geist der Sendung? Zum ersten Mal und gleich in heiliger Vollmacht tritt Petrus auf mit den Elfen, beginnen die zwölf Gesandten des Herrn, seine Apostel, ihre Sendung und künden von ihrem Herrn. Und was den Aposteln als Sendung in besonderer Weise zuteil wurde, pflanzt sich weiter in Männern und Frauen, in Brüdern und Schwestern. Die ganze Apostelgeschichte ist Sendungsgeschichte, ist Zeugnis von der großen Gottesbewegung, die sich ununterbrochen wie das Einatmen und Ausatmen vollzieht. Und der, welcher dies in Bewegung hält, ist er, der Schöpfergeist. Darum lesen wir in Apg 13,2: „Da sprach der Heilige Geist: Sondere mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe.“

Komm Heiliger Geist – sammle uns, sende uns, rüste uns aus zum heiligen Dienst! 1


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