Liebe Leserinnen und Leser, liebe Schwestern und Brüder,

was ist nicht alles geschehen in den vergangenen Monaten, in diesem besonderen Jahr 2020. Die ganze Welt ist von den Ereignissen und Maßnahmen der Corona-Pandemie betroffen. Auf allen Ebenen und in alle Richtungen wurde und wird bisher Selbstverständliches in Frage gestellt – gewollt oder ungewollt. Unser Leben als Christen und damit das Leben der Gemeinden und Kirchen ist ebenfalls davon stark betroffen. 

Somit können und müssen wir uns auch der Frage stellen, wie unser gemeinsamer Glaube in Beziehung zur Welt steht. Welche Dimensionen des Glaubens der Kirche können hierbei in den Fokus unseres Lebens und unserer Verantwortung rücken? In den Rubriken dieses Heftes versuchen wir, dazu aus verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen Einsichten und Erkenntnisse aufleuchten zu lassen. 

Die zu Jesus gehören, sind nicht von der Welt (Joh 15,19; 17,14.16), wie auch Jesus nicht von der Welt ist. Aber als Nachfolger Jesu stehen sie in derselben Sendung wie Jesus in dieser Welt (Joh 20,21). Jesus ist die Gabe Gottes für die Welt (Joh 3,16), um ihr in seiner Liebe die Rettung aus ihrer Verlorenheit vor Augen zu führen. So möchte er die Welt in die rettende Lebensverbindung mit ihm einladen. Und so ist auch die Gemeinschaft der an Christus Glaubenden die Gabe Gottes, die Gabe Jesu an die Welt, um sie mit liebendem Herzen auf diesen Weg der Rettung und des unvergänglichen Lebens einzuladen. Die Sendung dieser Gemeinschaft – des Leibes Christi – besteht ja darin, diese rettende Liebe Gottes zu bezeugen und anschaulich zu machen.

Glaube für die Welt
Glaube – für die Welt

Haben wir als Gemeinschaft der Christen Glauben für die Welt? Oder sind wir eifrig damit beschäftigt, uns von der bösen Welt abzugrenzen und sie sich selbst zu überlassen? Wenn in uns dieselbe Liebe für die Menschen brennt, wie sie im Herzen Gottes ist und wie sie im Leben und Sterben Jesu zum Ausdruck kam, dann kann das eigentlich nicht sein.

Diese Zeitschrift will Christen darin unterstützen, in den Blick und in die Haltung der Liebe Gottes für diese Welt hineinzuwachsen. Das ist ein hoher Anspruch. Das kann niemals nur von einer Person oder Gruppe oder Gemeinde und Kirche geschehen. Dazu braucht es eine Vielfalt von Blickwinkeln – auch aus unterschiedlichen Zeiten. Und selbst dann wird es immer nur Stückwerk sein. Die gemeinsame Quelle, der gemeinsame Grund für ein solches Anliegen ist der dreieinige Gott und unsere Lebensverwurzelung in ihm. So kann und wird unser gemeinsamer Glaube zum Segen werden für die Welt um uns her, im Kleinen und Großen – durch die Gnade Gottes. Ein Beispiel dafür sind u.a. Gebetsaktionen für die Welt.

Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu einzelnen Artikeln oder zu der Zeitschrift insgesamt haben, wenden Sie sich bitte an die Redaktion. Über eine wachsende Verbundenheit, wenn sie auch vielleicht im Verborgenen bleiben mag, freuen wir uns. Sehr gerne lernen wir Sie auch auf den in den Veranstaltungshinweisen genannten Treffen näher kennen. Vielleicht könnte auch da und dort ein neues Treffen in diesem Sinne entstehen? Bitte teilen Sie uns Ihre Anregungen mit.

Herzliche Grüße,
Walter Goll

Ottmaring, im Dezember 2020

Die Zeitschrift wird unentgeltlich abgegeben. Über Reaktionen zur Zeitschrift freuen wir uns.