Zukunftsangst in unserem persönlichen Leben wirkt sich lähmend aus. Wie gut, dass es nicht dabei bleiben muss. Im folgenden Beitrag beschreibt eine junge Journalistin ihre persönliche Erfahrung, wie diese Angst positiv verwandelt wurde.
Plötzlich ist es wieder da, dieses Gefühl. Mein Herz wird schwer und zieht sich zusammen. Überhaupt spüre ich ein Ziehen in mir – fast so, als würde etwas all meine Energie und alles Schöne in mir aufsaugen. Ich habe Angst. Angst vor dem, was die Zukunft, was meine nächsten Lebensjahre mit sich bringen könnten. Angst davor, dass die psychische Krankheit meiner Mama uns wieder einholt und mein und ihr Leben auf den Kopf stellt. Angst davor, wie es werden wird, wenn sie mit ihren mittlerweile 72 Jahren irgendwann nicht mehr alleine leben kann. Bevor mein Papa im Dezember letzten Jahres ganz plötzlich gestorben ist, hat er immer für sie gesorgt, wenn es ihr körperlich oder psychisch nicht gut ging. Jetzt ist er fort, und was nun in den nächsten Jahren auf mich zukommen könnte, macht mir angst. „Könnte“ – Letztlich weiß ich nicht, was die Zukunft bringen wird. Was ich mir in Momenten der Angst ausmale, wird mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nicht genau so eintreffen. Angst machen mir meine sorgenvollen Zukunftsgedanken trotzdem. Von meiner Persönlichkeit her bin ich eigentlich ein optimistischer und lebensfroher Mensch. Doch wenn ich an meine Zukunft denke, scheint das Gefühl der Angst in mir alle Zuversicht und Lebensfreude zu verschlingen.
Dabei durfte ich in der Vergangenheit schon so oft erleben, dass Gott gerade in schweren Zeiten immer da ist; dass er mich mit dem versorgt, was ich brauche, und das sogar, wie es in Mt 6,8 heißt, noch bevor ich ihn darum bitte. Gott liebt mich noch viel mehr, als mein irdischer Vater es je getan hat. Er ist vollkommen. Das bedeutet, er liebt und versorgt mich auch auf vollkommene Weise. Doch warum fällt es mir so schwer, mit Blick auf die Zukunft auf ihn zu vertrauen?
Ich spüre etwas von Gottes Liebe, die alle Angst vor der Zukunft und davor, nicht geliebt zu sein, vertreibt.
Immer wieder merke ich: Tief in meinem Herzen fällt es mir schwer, wirklich zu glauben, dass Gott mich bedingungslos liebt und dass er mich deshalb liebevoll versorgt. Es gibt immer wieder Momente, in denen ich mich alles andere als liebenswert finde. Einen solchen Moment hatte ich vor ein paar Wochen. Am Tag davor hatte mir eine Freundin ein englisches Lobpreislied geschickt. Zum Anhören kam ich erst am nächsten Tag – in einem Moment, in dem ich den Zuspruch der Liebe Gottes besonders nötig hatte. In diesem Moment dringen folgende Liedzeilen zu mir durch, fallen tief in mein Herz; so tief, dass mir die Tränen kommen, als ich höre: „I’ll never be more loved than I am right now. …When I have Jesus, I have everything. That is enough. … If He dresses the lilies with beauty and splendor, how much more will He clothe you? If He watches over every sparrow, how much more does He love you?“ 1 Ich spüre etwas von Gottes Liebe in mir. Von einer Liebe, die alle Angst vor der Zukunft und davor, nicht geliebt zu sein, vertreibt. Seine Liebe erfüllt mein Herz mit Wärme und Frieden. Es ist nicht alles gut, und es wird auch in Zukunft in meinem Leben hier auf dieser Erde nicht alles gut werden. Aber ich habe Gott an meiner Seite, der mich liebt. Er sorgt für mich. Und das ist genug.
Autorin
-Volontärin für Journalismus, Freiburg-
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