Für die Einheit leben

Persönliche Eindrücke und Gedanken eines evangelischen Christen.

H.J. Patro

Vor mehr als 20 Jahren begegnete mir das Thema „Einheit der Christen“, „Ökumene“, zum ersten Mal und hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Einige persönliche Eindrücke und Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich hier weitergeben:

Die Uneinheit der Christen untereinander in Gemeinden, Gemeinschaften und zwischen den Kirchen, ist ein wirkliches Problem und verletzt zutiefst den Willen Jesu.

Bei der ersten Begegnung mit dem Thema Einheit dachte ich zunächst: „Das ist auch so ein schönes kirchliches Hobby für ein paar (besonders friedfertig veranlagte) Christen. Wie der eine Ikonen sammelt und der andere sich für gotische Kathedralen begeistert, kann man wohl auch bei diesem Hobby auf Tagungen fahren und bestimmte Zeitschriften lesen, eine größere Bedeutung für die christliche Praxis hat dieses Thema aber sicher nicht.“

Inzwischen hat sich meine Sicht völlig verändert; ich denke nun, daß die Uneinheit zwischen den Kirchen und Bewegungen echte Konsequenzen hat und daß „Einheit“ weit mehr ist als ein erhabenes theoretisches Attribut der Kirche. So sind wir Christen durch unsere Gespaltenheit für viele denkende Menschen unglaubwürdig und das nicht nur für die, die schnelle Entschuldigungen suchen, um sich nicht mit dem Anspruch des Christentums auseinandersetzen zu müssen. Die große Chance zur Neuevangelisation im ehemaligen Ostblocks wird durch die Streitigkeiten zwischen der orthodoxen Kirche und den verschiedenen Missionsgesellschaften gefährdet und wie mag es wohl in Südamerika weitergehen, wo sich charismatische protestantische Gruppen und die katholische Kirche gegenseitig verteufeln…
Der katholische Theologe Yves Congar hat recht, wenn er feststellt, daß die Uneinheit der Kirchen der Hauptgrund für die Entchristlichung Europas ist. Denn auch im aufgeklärten Westen sind wir von der Einheit und Liebe zueinander, die Jesus z.B. in Joh. 13,34f gebietet und für die er kurz vor dem Beginn seiner Passion inständig betet, weit entfernt. Ich habe oft den Eindruck, daß wir diese Liebe und Einheit nur in kurzen Augenblicken, Sternstunden geradezu, erleben. Meistens dagegen erleben wir auf Großveranstaltungen und Begegnungen nur eine „Absichts-Ökumene“, bei der der gute Wille zur Einheit und die Fortschritte gerade in diesem Jahrhundert betont werden. Nach derartigen Veranstaltungen – so gut und wichtig sie sind – geht es dann aber meist nicht weiter, der Sicherheitsabstand zwischen uns bleibt, statt einer echten geistlichen Verbindung und eines intensiven gemeinsamen Lebens bleibt die alte Gleichgültigkeit, das nebeneinander-her-leben, bestehen. Wir bekämpfen uns nicht mehr, wir „haben nichts gegeneinander“, aber ist das schon die Einheit, die sich Jesus wünscht ?
Interessante (und schmerzhafte) Erfahrungen macht man nämlich u.a., wenn begonnen wird, praktisch und nicht nur theologisch (in Diskussionsrunden und Kommissionen) miteinander zu arbeiten. Wenn gemeinsame Projekte angegangen werden, führen die unterschiedlichen geistlichen Überzeugungen und Ansätze oft sehr schnell zu Meinungsverschiedenheiten. In erschreckender Weise kommen dann manchmal auch alte Urteile und Vorurteile, mit denen man schon gar nicht mehr gerechnet hat, wieder zum Vorschein. Mißtrauen und Eifersucht aufeinander zeigen das Wesen der Uneinheit überdeutlich: sie ist echte Sünde und verletzt den Willen und das Gebot Christi !

An der Frage der Einheit entscheidet sich m.E. auch die Zukunft jeder geistlichen Erneuerungsbewegung: Will sie die Einheit mit den anderen Christen suchen und festhalten oder sucht sie langfristig nur den Erfolg und das eigene Wachstum ? Beschäftigt sie sich bald nur noch mit den eigenen Anliegen und der eigenen Dynamik, ohne die anderen Christen noch zu achten und wahrzunehmen ? Dann verliert eine gute Erneuerungsbewegung irgendwann ihre Chance und Kraft, den Leib Christi zu erneuern, und wird nur zu einer weiteren Konfession, wie die Kirchengeschichte immer wieder zeigt.

In den letzten Jahren habe ich festgestellt, daß es einen sehr einfachen Grund für die meisten Uneinigkeiten in Gemeinden, Bewegungen und auf der Ebene der Weltchristenheit gibt.

Dieser Grund findet sich schon im Jüngerkreis Jesu, als sich die Jünger einmal streiten, „wer von ihnen der Größte sei“ (Mk 9,33ff). So banal diese Analyse vielleicht zunächst klingt, eine Hauptwurzel für die meisten Trennungen und Spaltungen ist immer wieder darin zu erkennen, daß auch wir so gern miteinander verhandeln, wer der Größte unter uns ist. Dann sind wir ganz schnell beim Versuch, einander mit äußeren Erfolgen und faszinierenden Erkenntnissen zu übertrumpfen und gegeneinander Recht zu behalten, was nach einer gewissen Zeit zur Trennung voneinander führt.

„Der größte unter euch soll aller Diener sein.“ – Manchmal denke ich, daß wir uns vom Vorbild Jesu, der dies eindrucksvoll gelebt hat, als langjährige Christen kaum noch beeindrucken lassen (Obwohl es doch so anrührende Erzählungen wie die von der Fußwaschung Jesu in den Evangelien gibt!). Aber nicht nur bei Jesus, auch bei seinen ersten Dienern, den Aposteln, zeigt sich nach Pfingsten Jesu dienende Haltung und die Demut, die die Einheit untereinander erhält. Paulus z.B. bewies sie bis zur Selbstverleugnung gegenüber seinen Gemeinden und das sogar auf der vielleicht schwierigsten Ebene, in Konflikten mit den geistlichen Geschwistern. Für einen engagierten Christen ist es ja besonders schwierig, von denen vielleicht nicht so anerkannt zu sein, deren Anerkennung uns besonders wichtig wäre, die Anerkennung der anderen Christen eben. Unser erstes Trainingsfeld im Bezug auf Dienst und Demut liegt gerade in der Gemeinschaft mit den anderen Christen, wo uns geheime Gedanken und Einstellungen die Einheit miteinander oft so schwer machen:

Eigentlich müßte ich doch schon längst der Leiter von dem und dem Kreis in unserer Gemeinde / Bewegung /Kirche sein…

Meine geistliche Bewegung ist aber wirklich fortschrittlicher als das Alles hier…

Immer soll ich die kleinen praktischen Arbeiten tun, ich würde auch lieber das Referat halten und im Mittelpunkt stehen…

Von diesem und dieser brauche ich mir nichts sagen zu lassen, die stehen spirituell doch eher unter mir…

Die Gemeinschaft mit den anderen hier bringt mir nichts mehr. Ich suche mir etwas geistlich anspruchsvolleres…

Bei Paulus finden wir eine ganz andere Haltung: Liebe und Demut zeigt er – bei allen kämpferischen Tönen – auch denen gegenüber, die undankbar sind, seine Autorität anzweifeln, ihn hinter seinem Rücken schlecht machen und sich gern von Irrlehrern auf falsche Wege führen lassen (man lese nur den erschütternden „Tränenbrief“ in 2. Kor. 10- 12). Eine große Gefährdung der Einheit ist darin zu sehen, daß wir so gern wichtig sein wollen und uns aus mangelndem Selbstwertgefühl oft viel zu schnell unwichtig und zu wenig beachtet fühlen. Daraus kommt dann leicht der geheime geistliche Stolz und die Anspruchshaltung, die für die Einheit Gift sind. Nur wenn wir uns von Christus von der Sorge um uns selbst innerlich heilen lassen, können wir die Einheit langfristig erhalten und fördern !

Für die Einheit zu leben heißt inzwischen für mich u.a.: „Ich kann und darf mich unter keinen Umständen innerlich (und äußerlich) von anderen Christen distanzieren, wer sie auch seien und was sie auch tun.“

Die vielleicht merkwürdigste Erfahrung im Dienst für die Einheit: Ich kann mich zwar manchmal über andere Christen ärgern und im kleinen Kreis über sie schimpfen, letzten Endes kann ich mich aber nie von ihnen lossagen und muß sogar für ihre Fehler beten. Wenn es einmal akzeptiert ist, daß alle Gläubigen Schwestern und Brüder sind, bleibt auch bei Konflikten und verschiedenen theologischen Meinungen stets im Hinterkopf: „Letzten Endes gehören wir doch zusammen und Jesus entläßt uns niemals aus der Verantwortung füreinander.“ Dann kommt es immer wieder zu seltsamen Situationen, etwa daß ich als Protestant mich in Diskussionen nicht am Schimpfen über den Papst beteiligen darf, sondern ihn entschuldigen und Gutes von ihm reden muß, einfach weil ich weiß, daß er mein Bruder ist und bleibt.

Einheit kann nur erhalten und gefördert werden, wenn wir lernen, uns ohne Hintergedanken zu begegnen und zu unterstützen.

Wie oft wollen wir den anderen Christen in unguter Weise zu etwas bekehren, ihm unsere begeisternden neuen Glaubenserfahrungen vermitteln oder ihm zeigen, daß er sich unbedingt unserer Gemeinschaft anschließen muß, um geistlich weiterzukommen. Wie ärgert es uns dann, wenn er so „verstockt“ ist, uns nicht begeistert nachzufolgen: „dann müssen sich unsere Wege trennen“. – Ein wichtiges Prinzip des Dienstes für die Einheit scheint es mir deshalb zu sein, die anderen Christen so anzunehmen, wie sie momentan sind und ihnen nicht mit Forderungen nach Veränderung oder Vereinnahmungsversuchen zu begegnen. Wie allergisch reagieren wir selbst ja, wenn wir merken, daß uns letztlich nicht „gedient“ werden soll, sondern wir nur für irgendeine Sache angeworben werden sollen. In der Selbstlosigkeit des Dienstes zeigt sich, ob er wirklich von Christus ausgeht oder ob er eher der eigenen frommen Ehre dient: Kann ich den anderen Christen in dem dienen, was sie selbst sein wollen oder will ich sie nur nach meinen eigenen Vorstellungen umformen?

Der Dienst für die Einheit der Christen scheint mir in seinem innersten Kern ein eher verborgener Dienst zu sein.

Er hängt nicht an großen Organisationen und Projekten, sondern muß letztlich in der Stille des Gebetes getan werden. Vielleicht gehört dies notwendig zum Wesen dieses Dienstes, da er möglicherweise nur so davor bewahrt werden kann, doch wieder auf Erfolge und Anerkennung zu schielen und nicht mehr selbstlos und unparteiisch wirklich für alle da zu sein. Auch wenn der Dienst an der Einheit so unspektakulär geschieht, halte ich ihn inzwischen für eine unbedingt notwendige Ergänzung zu den vielen guten Aktionen und Projekten der Christenheit, die mehr Aufsehen erregen.

Die Welt anschauen…

Michael Decker

Wer kann die Tragweite ermessen, wenn der Finanzminister in seinen Haushaltsberechnungen die Netto-Kreditaufnahme oder die Schuldenlöcher um ein paar Milliarden hin oder her rechnet?

Wie viel ist eigentlich eine Milliarde? (eine Eins mit neun Nullen – 1 000 000 000)? – Ich befürchte, dass selbst diejenigen, die mit Milliarden im Steuer- oder Sozialversicherungssystem hantieren, die reale Vorstellung dafür verloren haben, wie viel eine Milliarde wirklich ist.

Es lässt sich ausrechnen, wie lange jemand bräuchte, um von der Zahl 1 bis auf eine Milliarde zu zählen: Würde ein 10-jähriger Schüler in jeder Sekunde zwei Zahlen nennen und würde er acht Stunden täglich und fünf Tage in der Woche und fünfzig Wochen im Jahr zählen, so wäre er in sieben Jahren erst bei 100 Millionen angekommen. Es würde also etwa 70 Jahre dauern, bis eine Milliarde erreicht ist.

Bis zum Jahr 2001 hatte der deutsche Staat insgesamt 903 Milliarden Euro an Schulden aufgenommen. An Zinsen waren dafür bis 2001 insgesamt weitere 1057 Milliarden Euro fällig geworden. Inzwischen kamen noch einmal zweistellige Milliardenbeträge dazu.

Würde der deutsche Finanzminister heute beginnen, täglich zehn Millionen Euro von dieser unvorstellbaren Schuldenlast zu tilgen, wären das in 10 Jahren erst 36,5 Milliarden und in 100 Jahren erst 365 Milliarden; und erst in 537 Jahren wäre der Haushalt wieder ausgeglichen.

Wen wundert es, wenn Menschen Zukunftsängste haben, obwohl unser Land und unsere Gesellschaft zu den reichsten dieser Erde gehören? Noch gelingt es, die Probleme vor uns her zu schieben und den nächsten Generationen die Katastrophe zu überlassen. Bewegen wir uns aber nicht längst – mit hoher Geschwindigkeit – in einer Sackgasse? Wir schauen ohnmächtig zu.

Menschliche oder göttliche Sichtweise.

Vielleicht halten Sie mich für einen Schwarzseher und Pessimisten. Ich halte mich nicht dafür. Mit diesen Zahlenbeispielen möchte ich deutlich machen, dass alles Planen und Handeln, das nur vom Menschen ausgeht, in einer Sackgasse steckenbleibt. Es zeigt sich (nicht erst) heute weltweit, dass wir mit menschlichen Möglichkeiten die wirtschaftlichen und humanen Nöte nicht beherrschen. Es mag immer noch Vielen wohlgehen; doch insgesamt waren und bleiben es immer die Wenigen, die nicht infolge von Krankheiten, Kriegen oder Ungerechtigkeiten gelitten haben und zugrunde gingen. –

Die Botschaft des Oekumenischen Christusdienstes hat eine für mich völlig neue Sichtweise und “Weltanschauung“ eröffnet. Davon einige Wegnotizen:

Ich wuchs in einer diakonischen Umgebung auf. Die Erwachsenen, die ich in meiner Kindheit und Jugendzeit erlebte, vermittelten mir das Ideal: “Man muss Hand anlegen. Wer sich engagiert, kann Verhältnisse ändern. Wer für die sozial Schwachen Partei ergreift und Hilfe bietet, praktiziert die Nächstenliebe, die das Evangelium verlangt.“

Nach meiner Schulzeit engagierte ich mich in Israel für 18 Monate in einem kirchlich-politischen Friedensdienst. Auch dort herrschte eine ähnliche Sichtweise: “Wenn wir die richtige Pädagogik lernen und anwenden, wenn wir die Gruppendynamik steuern können, dann gewinnen wir Einfluss; dann sind wir den blindwütigen Aggressionen nicht länger ausgesetzt, sondern können Menschen zum Frieden bringen.“

Ich war damals begeistert von den Initiativen vieler Menschen, die mich lehrten: “Wenn wir vernünftig sind und uns vernünftig verhalten, erreichen wir etwas zum Guten und Besseren in dieser Zeit.“

Mit dieser Sichtweise war ich völlig einverstanden, dass der Mensch mit seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen im Mittelpunkt steht. Ich lernte dann in Psychologie und Pädagogik und schließlich auch in der Theologie, dass die Erkenntnisfragen zuerst beim Menschen ansetzen: “Wer ist der Mensch? Was kann er von sich aus erforschen und erkennen? Was braucht er? Was sind seine Bedürfnisse? Was will er? Was kann er erreichen? Wie wird er glücklich? Wie löst er die Probleme des Lebens und der Welt?“

Mir schien fast alles eine Frage der Motive und des Engagements zu sein, eine Frage der richtigen Methoden und der Kompetenz, eine Frage der Vernunft, der Organisation und der Macht. Wer die Mittel verantwortlich einsetzt, kann sich den Herausforderungen stellen, er kann die Welt gestalten und regieren.

So trat ich ins Berufsleben ein – in die Gemeindearbeit, in Seelsorge und Schule. Ich hatte viel Hoffnung und war bereit, mich einzubringen. Damit lag ich voll im Trend. Ich war zum Glück nicht für Milliarden und nicht einmal für Millionensummen verantwortlich, aber die Denkweise war im Ansatz ähnlich: “Wenn wir die Möglichkeiten nutzen und richtig einsetzen, lassen sich die Probleme lösen. Wenn der Mensch nur vernünftig ist, schafft er auch Gerechtigkeit.“

Aber die Probleme nehmen nicht ab. Vieles hat sich verbessert durch Politik, Medizin, Technik usw. Doch zugleich sind viele Schwierigkeiten in Gesellschaft und Umwelt und weltweit dramatisch angewachsen. Dass unseren Regierungen (und damit ja uns allen) die Schulden über den Kopf gewachsen sind, das ist ein Aspekt, ein Signal für eine weitverzweigte und für die meisten undurchschaubare globale Realität geworden, der wir immer hilfloser gegenüber stehen und in der wir immer ohnmächtiger werden.

So sehr hat Gott die Welt geliebt.

Vor einigen Jahren hörte ich die Botschaft des Oekumenischen Christusdienstes. Und irgendwann wurde ich eingeladen, in der Redaktion dieser kleinen Zeitschrift “Quatemberbote“ mitzuarbeiten. Den Quatemberboten gibt es seit 55 Jahren; er möchte die Botschaft des Oekumenischen Christusdienstes immer wieder zur Sprache bringen.

Als ich die anderen Redaktionsmitglieder näher kennenlernte, war ich über deren Denkweise und Weltsicht anfangs etwas verwirrt. Ich drücke es ein wenig vereinfacht aus: Diese Männer und Frauen fragten nicht zuerst nach dem Menschen. Ihr Ansatzpunkt war nicht der Mensch mit seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen, mit seinen Grenzen und Absichten. Sondern ihr Ansatzpunkt liegt bei dem, was wir von Gott, von seinen Absichten und Äußerungen wissen und erfahren können. Diese Leute, die von der Botschaft des Oekumenischen Christusdienstes erfasst und begeistert sind, fragten und fragen: “Was tat und was tut Gott, der Schöpfer und Vater im Himmel? Was wirkt der Sohn, Jesus, der erlöst und vollendet? Was meint an ihn glauben?“ – (vgl. Joh 3,14.16.18)

Diese Fragestellung und “Weltanschauung“ hatte ich so konsequent bisher kaum angetroffen. Diese Männer und Frauen scheuten sich auch nicht, sogar “altmodisch“, also quer zur heutigen Zeit, ja unverständlich zu erscheinen; sie wollten diesem Blickwinkel verpflichtet bleiben.

Mittlerweile habe ich selbst diese Sichtweise schätzen gelernt. Sie lässt sich prägnant in einem Wort aus dem Johannesevangelium zusammenfassen, das Jesus zu dem Schriftgelehrten Nikodemus sagt:

“Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 3,16).